Diagnose Schlafstörung
Die Diagnose „Schlafstörung“ wird meist zu rasch gestellt: Die Betroffenen klagen über Ein- und Durchschlafprobleme, unruhigen, wachen, unerholsamen Schlaf, Früherwachen und Müdigkeit, Unwohlsein und Leistungsschwäche am Tage. In den meisten Fällen überschätzt ein Schlafgestörter seinen Schlafmangel erheblich.
Eine der am häufigsten geklagten Schlafbeschwerden bei den Betroffenen ist das quälende „Nicht-einschlafen-können“ mit stundenlangem nächtlichen Wachliegen und Grübeln. Diese Einschlafstörungen haben meist psychische Ursachen. Sorgen und Ängste, aktuelle Konflikte in Beruf oder Familie oder in Überforderungssituationen und chronischem Streß im Alltag. Sie treten oftmals nur vorübergehend auf und können in hartnäckigen Fällen für kurze Zeit medikamentös mit Schlafmitteln behandelt werden.
Weiterhin klagen Betroffene über häufiges Kurzerwachen, unruhigen, ober nächlichen und wenig erholsamen Schlaf. Für diese Symptome können neben umweltbedingten Einflüssen (Lärm, ungünstige Schlafbedingungen) oder Medikamenten- und/oder Alkoholmißbrauch auch organische (körperliche) Ursachen verantwortlich sein.
Neben bekannten körperlichen Erkrankungen (chronische Schmerzzustände, internistische, neurologische oder psychiatrische Erkrankungen), können sich dahinter auch organische Störungen verstecken, die am Tage nur schwer oder gar nicht zu erkennen sind: So kann das „Restless-legs-Syndrom“ (Syndrom der unruhigen Beine) den kontinuierlichen Schlafablauf durch unangenehme Missempfindungen und unbeherrschbaren Bewegungsdrang beider Beine erheblich stören.
Stereotype, periodische Beinbewegungen im Schlaf etwa alle 20-40 Sek., die oft über Stunden anhalten, können zu belastenden Durchschlafstörungen führen. Depressive Erkrankungen sind häufig begleitet von Früherwachen mit nachfolgender Wiedereinschlafstörung.
Auch ein „Zuviel“ an Schlaf (am Tage und in der Nacht) kann körperliche Ursachen haben und sollte von Spezialisten untersucht und behandelt werden. Zu dieser Gruppe gehören Schlafapnoiker, deren Schlaf durch lautes, unregelmäßiges Schnarchen mit wiederholten Atmungsstillständen gekennzeichnet ist und die am Tage durch massive Schläfrigkeit und Abgeschlagenheit auffallen. Wird dieses Schlaf-Apnoe-Syndrom rechtzeitig erkannt und behandelt, können daraus resultierende Risiken und Gefahren für den Betroffenen effektiv beseitigt werden. Egal, ob zuviel oder zuwenig Schlaf- die Tagesbefindlichkeit bei chronisch Schlafgestörten ist gleichermaßen beeinträchtigt.