Was bedeutet Schlaf
Nur wenige Menschen sind sich aber bewusst, dass die Befindlichkeit, das Verhalten und die Erlebnisse am Tage eine große Bedeutung für unseren Schlaf in der Nacht haben.
Der Schlaf ist ein sehr sensibler Indikator unseres Befindens und reagiert auf unbewältigte seelische Nöte, aktuelle Konfliktsituationen, unbewusste Ängste, seelische und körperliche Erkrankungen und auch auf eine nachlässige Lebens- und Schlafhygiene.
So individuell und vielfältig Schlafzeiten und Schlafgewohnheiten sind, so groß ist auch die Palette der unterschiedlichsten Schlafprobleme. In dieser Kategorie werden die häufigsten Fragen über den Schlaf behandelt, es soll Ihnen einerseits die Ängste vor unbegründeten „Schlafsorgen“ nehmen, Sie andererseits aber auch auf ernsthafte Schlafstörungen aufmerksam machen und Sie so ermutigen, mit Ihrem Arzt über Ihre Sorgen zu sprechen.
Aber auch für Menschen ohne Schlafprobleme dürften diese Themen interessant sein.
Was ist Schlaf?„Schlaf“ aus dem altgermanischem, bedeutet eigentlich „schlapp“ oder „schlaff“ werden. Doch Schlaf ist keineswegs ein passiver gleichmäßiger Ruhezustand, sondern eine aktive Leistung des Organismus. Das Schlaf-Wach- Geschehen unterliegt einem bestimmten Rhythmus, der von mehreren „biologischen Uhren“ in unserem Hirn gesteuert wird. Die „inneren Uhren“ des Schlaf-Wach-Zentrums folgen einem sogenannten zirkadianen (24 stündigem) Rythmus. Das Schlafbedürfnis tritt meist in einer bestimmten Phase ein (zwischen 22:00 und 06:00 Uhr) und ist das Ergebnis eines komplizierten Wechselspiels von Hirn- und Körperfunktionen mit sehr unterschiedlichem Aktivitätsniveau.
Das bewusste Denken und die Wahrnehmung werden stark reduziert, bzw. ausgeschaltet. Es kommt so zu einer Bewusstseinsveränderung und zum Träumen, der Schlafende bleibt jedoch stets weckbar. Obwohl die bewusst ausgeführten Bewegungen des Schlafenden weitgehend erloschen sind, arbeiten andere Körpersysteme auf Hochtouren. So verändern sich Blutdruck, Herzfrequenz, Körpertemperatur, Atmung sowie die Hirnströme während des Schlafes in sehr eindrucksvoller, charakteristischer Weise.
Der gesunde Schlafverlauf eines Menschen unterliegt einer gut organisierten Dynamik mit wechselweisem, sich mehrfach wiederholendem Auftreten von verschiedenen Phasen oder Schlafstadien. So unterscheidet man zwei verschiedene Arten von Schlaf.
Non-REM-Schlaf (Non-rapid-eye-movement-Schlaf)Der Non-REM-Schlaf setzt sich je nach Schlaftiefe aus vier verschiedenen Schlafstadien zusammen, die mit Hilfe von EEG und EOG (Elektrookulogramm zur Messung der Augenbewegungen während des Schlafes) zu differenzieren sind:
Non-REM 1 – Einschlafstadium Übergangsstadium zwischen Wachen und Schlaf. Hierbei kreisen noch letzte Gedankenreste durch unser Hirn, die gelegentlich auch zu kurzen „Einschlafträumen“ führen können. Bei schon entspannter Muskulatur kann es dadurch zu den harmlosen „Einschlafzuckungen“ kommen.
Non-REM 2 – Leichtschlaf Das Bewusstsein wird ausgeschaltet, dieses Stadium nimmt etwa die Hälfte der Schlafenszeit ein, der Schlafende ist oft schon durch leichte Reize problemlos erweckbar. Die Muskelspannung unserer Körpermuskulatur nimmt mit zunehmender Schlaftiefe immer weiter ab.
Non-REM 3 – Mitteltiefer Schlaf
Non-REM 4 – Tiefschlaf Die Tiefschlafphasen Non-REM 3 und 4 haben einen Anteil von ca. 10-20% der Gesamtschlafzeit. Sie sind gekennzeichnet durch immer langsamer werdende Hirnströme und durch völlig entspannte Muskulatur.
Aus diesen Stadien ist der Schläfer nur schwer erweckbar. Mit zunehmender Schlaftiefe nehmen die Häufigkeit von Bewegungen, der Muskeltonus, die Herzfrequenz und der Blutdruck ab.
Der gesunde Schläfer schläft problemlos ein und wird sich dann treppenförmig bis in das Tiefschlafstadium Non-REM 4 „hinabschlafen“.